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Nabburger Schüler begeistern mit Kammerkonzert in Marienkirche

| Musik 

Mit dem Projekt „Kammerkonzert" schließt das P-Seminar des Nabburger Johann-Andreas-Schmeller-Gymnasiums seine Ausbildung ab. Nicht nur für die Schüler war das Konzert ein besonders bewegendes Musikerlebnis.

Dezente Harfentöne, Streicher und Flöten gaben zu Beginn des Konzerts in der Nabburger Marienkirche den Ton an, bis unvermittelt aus dem Auditorium zwei Jagdhörner ertönten, deren Bläser sich rasch zum kleinen Ensemble auf der Bühne gesellten. Mit seinem Volkslied-Arrangement „Wald und Heide" führte Musiklehrer Stefan Schindler die Zuhörer ganz stilvoll zurück in fürstliche Gefilde, die als Ursprung der „Kammermusik" gelten.

Folglich hätte das P-Seminar des Johann-Andreas-Schmeller-Gymnasiums für jene Musik, die einst im weltlich-repräsentativen Bereich bei Hofe „zelebriert" wurde, auch keinen besseren Aufführungsort wählen können als die Nabburger Marienkirche. Seinen diesbezüglichen Dank an die Stadt verband Schulleiter Christian Schwab mit noch größerem Kompliment an Stefan Schindler und die Fachschaft Musik. „Es grenzt an Sisyphusarbeit" in jedem neuen Jahrgang begabte Talente zu erkennen, mit teils auch außerunterrichtlichem Engagement zu fördern und zur Konzertreife auszubilden. „So erfüllt uns der heutige Konzertabend auch mit Wehmut, ist es doch für die diesjährigen Abiturienten der Beginn ihrer Abschiedstournee."

Unter der „Reiseleitung" von Pia Schwaiger und Daniel Kasparides „flogen" die Zuhörer danach mit viel Klang-Fantasie und variablen Instrumental-Stücken im Gepäck durch Zeit und Raum. Mal reichte ein Trio zum musikalischen Ortswechsel, mal umarmte die Gäste Wohlklang á la Jacques Offenbach, ebenso folgte auf das zauberhafte Venedig ein mitreißendes "I Got Rhythm" des Bläserquartetts aus dem rauchigen Arizona. Gershwins letztes Fingerschnippen … und es ging zurück in die Zeit Mozarts. Mit seiner G-moll-Symphonie lud er zu längerem Aufenthalt am Salzburger Hof ein.

Doch wie trügerisch kann eine süße Melodie sein: Wer hätte vermutet, dass Giuseppe Verdis Terzett „Io t'amava" mit Querflöte und Klarinette den babylonischen Streit um einen jungen Mann vertont? Zweikämpfe machten auch erst den Titelsound des Films „1492 – The Conquest of Paradise" berühmt – als Intro des Boxers Henry Maske. Ganz friedlich und freiheitsliebend dagegen ließ Georges Bizet Flöte und Harfe über imaginäre Berge und Hügel dahinschweben. Beide Instrumente, gespielt von Selina Ehlerding und Elisabeth Westermeier sowie ergänzt durch Maleen Kellner an der Geige, erzählten danach auch die Geschichte „Die Schöne und das Biest", bevor schließlich das gesamte Ensemble noch eine „Italienerin in Algier" begleitete. So stand Rossinis Ouvertüre zwar am Ende eines wunderbaren Konzerts, dessen Bühne die jungen Talente mit einem gesungenen Abschiedsgruß „Goodnight, Sweetheart, Goodnight!" verließen, aber für einige vielleicht auch am Anfang einer großen Musikkarriere.

Förderung musikalischer Talente am Johann-Andreas-Schmeller-Gymnasium Nabburg

· Instrumental-Gruppen: Symphonieorchester, Kammerorchester, Klarinettenensemble, Junior Big Band und große Big Band - dazu vermittelt die Schule auch Einzel-Instrumental-Unterricht

· Gesangliche Formationen: Unterstufenchor, Gemischter Chor und Kammerchor als Vokalensembles sowie die Glamour Girls und einen Lehrerchor

· Zur intensiven Vorbereitung der Auftritte stehen zweimal pro Jahr Probenfahrten auf dem Programm.

· Jährlich finden ein festliches Weihnachts-, das beliebte Jazz- und das große Sommerkonzert statt.

 

Text und Bilder: Raphael Haubelt