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Selbstverständnis des Faches Geographie und sein Beitrag zur Bildung

Als Brückenfach zwischen den Natur- und Gesellschaftswissenschaften bezieht die Geographie sowohl naturgeographische (z. B. Klima, Vegetation, Relief, Böden) als auch humangeographische Systeme (z. B. Bevölkerung, Wirtschaft, Verkehr) mit ein.

Auf unterschiedlichen Maßstabsebenen gewinnen die Schülerinnen und Schüler im Geographieunterricht systematische Einblicke in die gestaltenden Kräfte der Natur wie auch in die raumprägenden Einflüsse des Menschen. Sie lernen dabei, natur- und gesellschaftswissenschaftliche Sichtweisen, Erkenntnisse und Methoden gewinnbringend miteinander zu verbinden und entsprechend konsequent und verantwortungsbewusst zu handeln.

Im Geographieunterricht lernen die Schülerinnen und Schüler, Räume differenziert wahrzunehmen, zu erfassen und sich in diesen Räumen zu orientieren. Sie informieren sich über die Globalisierung, den Klimawandel, Naturkatastrophen sowie Fragen der Bevölkerungsentwicklung, der Migration, der Integration, der unterschiedlichen Entwicklung, der Ernährungssicherung sowie der Ressourcennutzung. Geographisch relevante Phänomene und Prozesse werden mit ihren Ursachen und Auswirkungen sowohl in ökologischer, ökonomischer als auch gesellschaftlicher und politischer Sicht thematisiert. Dabei gewinnen die Schülerinnen und Schüler Einblicke in übergeordnete Zusammenhänge und Gesetzmäßigkeiten und erkennen Regelhaftigkeiten zwischen natürlichen Gegebenheiten und Aktivitäten des Menschen in verschiedenen Räumen der Erde.

Die Auseinandersetzung mit globalen und regionalen natur- und humangeographischen Strukturen, aber auch mit aktuellen Entwicklungen im Heimatraum trägt zur Welterschließung und zur Ausbildung einer regionalen Identität bei. Durch die Herstellung von Bezügen zwischen dem Heimatraum und anderen Teilen der Welt werden die jungen Menschen zur Reflexion ihrer eigenen Lebenswelt und Lebensweise angeregt. Die Begegnung mit europäischen und außereuropäischen Ländern und Regionen ermöglicht ihnen einen Einblick in die kulturelle Vielfalt auf der Erde.

In der Beschäftigung mit aktuellen raumwirksamen Entwicklungen und Konflikten lernen die Schülerinnen und Schüler, multiperspektivisch zu denken, Standpunkte argumentativ zu vertreten und lokale, regionale und globale Problemstellungen in ihrer wechselseitigen Abhängigkeit zu erkennen, differenziert zu beurteilen und mögliche Lösungswege abzuwägen.

Werte, an denen sich die Geographie orientiert, sind insbesondere Achtung vor der Würde des Menschen, Toleranz, Generationen- und Geschlechtergerechtigkeit, Solidarität, Nachhaltigkeit, Schutz der Umwelt, Bewahrung der natürlichen Ressourcen sowie Frieden.

Quelle: https://www.lehrplanplus.bayern.de/fachprofil/gymnasium/geographie/