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Grundlegende Informationen

 

Wo ist Ryslinge?

  • Insel Fünen, Dänemark

Wieso wurde Dänemark als Partnerland gewählt?

  • Englisch als Sprache des Austauschs ist für beide Partner eine Fremdsprache, was Hemmschwellen bei der Kommunikation verringert;
  • die dänischen Jugendlichen „ticken“ relativ ähnlich wie unsere, sind in der Regel tiefenentspannt und werden von ihrer Schule gezielt auf den Austausch vorbereitet, weshalb sich die Austausch-partner*innen in der Regel sehr gut verstehen – entsprechendes Bemühen auch von deutscher Seite natürlich vorausgesetzt

Was ist eine Efterskole?

  • private Internatsschule für ausschließlich 10. Jahrgangsstufe, die in Dänemark als Orientierungsstufe nach der neunjährigen gemeinsamen Schulzeit und vor Eintritt in die gymnasiale Oberstufe gilt;
  • in Ryslinge u. a. Wahl eines internationalen Zweigs möglich, in dessen Rahmen im Klassenverband ein Schüleraustausch mit Deutschland bzw. Belgien stattfindet;
  • die Schüler*innen wählen außerdem unter sechs Schwerpunkten: Musik, Kunst, Theater, Medien, „Science“ (also Naturwissenschaft und Technik) und „Adventure“ (d. h. diverse Aktivitäten, die im Freien betrieben werden können, von Kajak bis Klettern

Wann findet der Austausch statt?

  • 10. Jahrgangsstufe; Anmeldung schon Ende 9. Jgst. (nach Informationsrunde durch alle 9. Klassen);
  • in der Regel Besuch der dänischen Gruppe in Nabburg eine Woche kurz vor den Herbstferien (häufig unter Einbezug des ersten Ferienwochenendes), Gegenbesuch der Nabburger in Ryslinge Ende Februar/Anfang März des Folgejahres

Wer kann teilnehmen?

  • prinzipiell für alle offen;
  • bei zu vielen Bewerbungen (Teilnehmerzahl ist durch die Klassengröße in Dänemark festgelegt) werden bevorzugt Schüler*innen berücksichtigt, die nicht schon im Vorjahr an einem Austausch teilgenommen haben;
  • Bewerbung lohnt aber immer, da die Schülerzahlen in Ryslinge durchaus schwanken;
  • ggf. entscheidet das Los

Was kostet der Austausch?

  • ca. 360 Euro für beide Austauschwochen (Programm, Bus/Zug);
  • abhängig von der Teilnehmerzahl, da Hauptkosten durch Reise von und nach Ryslinge entstehen;
  • leider keine öffentlichen Fördergelder für Austauschmaßnahmen mit Nordeuropa, der Förderverein des JASG gibt aber dankenswerterweise immer einen Zuschuss;
  • dazu kommen Kosten für Verpflegung und Transport des dänischen Gastes während der Woche in Nabburg; in Ryslinge zahlt dafür dann die dänische Familie für den Nabburger Gast

Wie sieht das Programm aus?

  • in NAB: Ausflüge z. B. nach Regensburg, Nürnberg oder München; Programm in NAB wird von den Teilnehmern mitgestaltet, Ideen können also eingebracht werden
  • in RYS: in der Regel Ausflug nach Odense (Inselhauptstadt Fünens), Aarhus oder Kopenhagen, Sport, Spiel, Kunstprojekte – auch hier ändert sich das Programm von Jahr zu Jahr etwas

Wo gibt es weitere Infos?

  • Dr. Anja Wiesner, Tel. 09433/41194-406 oder Anja.Wiesner@gymnasium-nabburg.de

Austausch mit der Ryslinge Efterskole, Dänemark

Woche in Nabburg:

Auch dieses Jahr hatten wir wieder die Ehre, Schülerinnen und Schüler aus Ryslinge, einer kleinen dänischen Stadt, hier bei uns in Bayern begrüßen zu dürfen. Am Montag, den 23.10.2023, kam unser dänischer Besuch gegen 20:30 Uhr am Bahnhof in Nabburg an. Nach einer kurzen Begrüßung durch die zwei deutschen Schüler Gabriel und Felix hat jeder seinen Partner zum ersten Mal live und nicht über Face-Time gesehen. Alle waren froh, dass das Warten endlich ein Ende hatte, und begaben sich mit ihren Dänen nach Hause. Nach einem kleinen Willkommensgeschenk und einer Brotzeit tauschten sich die meisten noch aus oder gingen wegen des langen und aufregenden Tages direkt ins Bett.

Am folgenden Dienstagmorgen begaben wir uns mit unseren Austauschschülern per Bus, Zug oder Auto in die Schule. Da unsere Schule im Vergleich zu dänischen Schulen sehr groß ist und es die Dänen so nicht kennen, sagten sie immer wieder, sie fühlten sich wie in einem Highschool-Film. Am Vormittag wurden Gesellschaftsspiele gespielt, um uns besser kennenzulernen. Anschließend gingen wir Richtung Rathaus, wo uns der Nabburger Bürgermeister Frank Zeitler empfing, uns etwas über die Geschichte der Stadt erzählte und Fragen beantwortete. Danach teilten wir uns in fünf Gruppen auf und zeigten den Dänen die Sehenswürdigkeiten Nabburgs. Nachmittags trafen wir uns wieder in der Schule, um die vorbereiteten “Bavarian Workshops” vorzuführen. Wir zeigten ihnen bayrische Spiele, das Prinzip von Lederhosen und Dirndl, viele bayrische Accessoires und das Essen, wobei Wurstsalat oder Knödel nicht mehr ihr Lieblingsessen werden. Der Tag in der Schule wurde dann durch die Verteilung der Theaterstücke, die am Samstagabend aufzuführen waren, abgeschlossen. Am Nachmittag und abends trafen sich die Schüler untereinander und verbrachten so den restlichen Tag.

Mittwochs ging es gegen 8:00 Uhr, mit dem Bus der Blue Devils Weiden, Richtung Befreiungshalle Kelheim. Diese konnten die teilnehmenden Schüler besichtigen. Leider war es ein nebeliger Tag, was die bekannte Panoramasicht über das Donautal nicht ermöglichte. Nach einem Aufenthalt dort machten wir uns auf den Weg zum Weltenburger Kloster. Wir durchquerten einen wunderschönen Wald mit tollen Wanderwegen, bis wir schließlich am Kloster ankamen. Mit einer kleinen Fähre überquerten wir die Donau. Eine Bootsfahrt war zwecks des niedrigen Wasserstands nicht möglich, weswegen wir mit dem Bus direkt nach Regensburg weiterfuhren und dort ein wenig Freizeit hatten. Abends wurde noch der Geburtstag eines dänischen Austauschschülers gefeiert.

Donnerstags trafen wir uns gegen Vormittag am Nabburger Bahnhof, von wo aus wir mit dem Zug nach Nürnberg fuhren. Dort besichtigten wir die Altstadt, Höhepunkt war natürlich die Kaiserburg. Von hier aus hatte man einen beeindruckenden Weitblick über die Innenstadt, sogar das Max-Morlock-Stadion war in Sichtweite. Im Anschluss machten wir eine “City-Quest”, welche uns herausfordernde Fragen über die Nürnberger Geschichte und den Sehenswürdigkeiten stellte. Danach hatten wir etwas Freizeit, die wir nutzen konnten, um die Stadt genauer zu erkunden und um die Dänen mit dem klassischen deutschen Döner bekanntzumachen. Der Tag wurde abends mit einer gemeinsamen Runde Bowling im Hemingway (Weiden) abgerundet.

Am Freitag trafen wir uns zu Schulbeginn in der Schule, um unsere dänischen Freunde mit dem bayrischen Kirwatanz und Schuhplatteln zu konfrontieren. Ebenso hatten wir ein wenig Zeit, mit unseren Partnern den Austausch künstlerisch zu reflektieren. Es kamen viele tolle Zeichnungen heraus, die zu einem schönen Gesamtbild zusammengefügt werden konnten. Nachmittags trafen sich ein paar Schüler zum Schlittschuhlaufen in Amberg oder

verbrachten den Tag nach eigenen Plänen. Abends wurde zudem von Teilnehmern ein Filmabend in Pfreimd organisiert.

Der Samstag wurde von den Familien individuell gestaltet. Manche fuhren nach Regensburg zum Shopping, andere besuchten die Holzkugel am Steinberger See oder verbrachten den Tag in der Umgebung und zeigten den Dänen unsere Heimat. Abends trafen wir uns ein letztes Mal in der Schule zum gemeinsamen Abendessen und führten unsere Theaterstücke auf. Anschließend wurden Oscars für beispielsweise den besten oder lustigsten Schauspieler verliehen. Alles in allem ein gelungener Abend. An dieser Stelle noch ein herzliches Vergelt’s Gott an Frau Maunz für den bayrischen Gaumenschmaus!

Sonntagmorgen war die Woche schon wieder vorbei und die Dänen fuhren nach ein paar Umarmungen und Handschlägen zurück nach Ryslinge. Es war für uns eine unvergessliche Woche, die uns sehr bereichert hat. Wir sind total gespannt und freuen uns riesig auf den Gegenbesuch im März.

 

Woche in Ryslinge:

Am Morgen des 4. März 2024 hatte das Warten endlich ein Ende und die Schülerinnen und Schüler trafen sich unter Aufsicht der beiden Lehrkräfte Frau Steinhauser und Herr Schropp am Parkplatz der Nordgauhalle, um die zwölfstündige Reise nach Ryslinge anzutreten. Während der Fahrt spitzte sich die Aufregung bzw. die Vorfreude zu und gegen 18.30 Uhr erreichten wir schließlich die Ryslinge Efterskole. Nach der Ankunft wurden wir direkt von unseren Austauschpartnerinnen und -partnern freundlichst empfangen und zu Tisch gebeten. Nach dem Essen brachten wir gemeinsam mit unseren dänischen Kollegen unsere Koffer auf die kleinen, aber feinen Zimmer und fanden uns erst einmal zurecht. Wer wollte, hatte noch die Möglichkeit, in den Speisesaal zu dem alltäglichen “Refreshment” zu gehen, sich mit den anderen dänischen Schülern auszutauschen oder einfach den Abend ausklingen zu lassen.

Der nächste Tag (Dienstag) begann wie jeder andere auch, und zwar um 7.30 Uhr mit dem täglichen “Morning Walk”, an dem jeder Schüler, ob deutsch oder dänisch, teilnehmen musste. Anschließend gab es ein ausgiebiges Frühstück, bei dem für jedermann etwas dabei war. Danach nahmen uns unsere Partner mit in ihre jeweilige Sport-, Musik- oder Kunstgruppe. Nach dem kurzen, aber ereignisreichen Programm versammelte sich die gesamte Schule in der Assembly-Hall, in der wir Lieder sangen und (vermutlich) einen Vortrag über Organspende auf dänisch bekamen. Kurz darauf zeigten uns die Dänen ihre Schule und das restliche Gelände des Internats genauer. Im Versammlungsraum, in dem wir uns die ganze Woche trafen, bekam jede Gruppe ein Märchen des bekannten dänischen Autors H.C Andersen, das in ein kurzes Theaterstück umgesetzt werden sollte, zugeteilt. Kurz darauf spielten wir gegen die Dänen ein traditionelles Spiel, das ein wenig mit Baseball zu vergleichen ist, auf einer Wiese hinter der Schule. Nach dem Abendessen schauten wir den dänischen Film “Der Rausch” mit sehr bekannten Schauspielern, wie Mads Mikkelsen. Im Anschluss trafen wir uns noch auf den Gängen, spielten Spiele, lachten viel und beendeten den ersten ganzen Tag in Dänemark.

Mittwochs brachen wir nach dem Morgenprogramm mit dem Bus nach Fåborg Sogn auf, um mit der Fähre das Meer Richtung der Insel Avernakø zu überqueren. Dort wanderten wir quer über die Insel zu einem abgelegenen Haus mit wunderschöner Lage, wo man die Möglichkeit hatte, im 4 Grad kalten Meer zu baden und anschließend in die Sauna zu gehen. Anderen wurde gezeigt, wie man kleine Muscheln kocht und zubereiten kann. In einer dritten Gruppe wurden Stockbrot und Popcorn über einem Lagerfeuer gemacht. Um zurück zum

Hafen zu kommen, wurden wir von einem Traktor mit Anhänger abgeholt, eine Aktion, die sehr gut ankam. Den Abend gestalteten die Schülerinnen und Schüler selbst.

Der Tag darauf begann mit dem “Morning Walk”, der mittlerweile Routine geworden war, und dem Frühstück, bei dem sich jeder ein Lunchpaket für den Tag erstellen durfte. Bald danach fuhren wir gemeinsam mit dem Bus nach Odense, die drittgrößte Stadt Dänemarks und Geburtsort von Hans Christian Andersen. Dort bekamen wir eine Führung durch die historische Innenstadt mit vielen einzigartigen Bauten und einer malerischen Altstadt. Im Mittelpunkt der Tour stand selbstverständlich der weltweit bekannte und faszinierende Autor. Wir bekamen u. A. das Geburtshaus von H.C. Andersen zu sehen. Im Anschluss besuchten wir ein Museum, das nur für Andersen erstellt und aufgebaut wurde. Darin konnte man, Mithilfe eines Headsets, welches die auf Dänisch verfassten Texte ins Deutsche übersetzte, in die faszinierende Welt der dänischen Literatur und die Geschichte des Phänomens Hans Christian Andersen eintauchen. Am Nachmittag begaben wir uns in eine Eishalle zum Schlittschuhlaufen (was bei manchen besser funktionierte als bei anderen). Bevor wir uns zum Abendessen in Storms Pakhus, einer alten Bahnhofshalle voller Food Trucks, zusammenfanden, durften wir die Stadt auf eigene Faust erkunden.

Freitagvormittag sollten wir dann unsere zuvor (mehr oder weniger) einstudierten Theaterstücke vorführen. Von allen Gruppen wurden die Stücke reibungslos aufgeführt und unter großem Applaus kommentiert. Das beste Team erhielt von den Lehrern eine besondere dänische Süßigkeit, welche es untereinander aufteilte. Abgerundet wurde der Vormittag damit, dass die Schüler die Zimmer aufräumen, putzen und die Koffer packen mussten. Nach einer kurzen Verabschiedung durch Robert (einem dänischen Lehrer), wurden wir ins Wochenende entlassen. Dieses wurde von jeder Familie individuell gestaltet. Viele der Schüler trafen sich in Kopenhagen wieder, da die meisten Familien dort lebten oder die Gastfamilien es für nötig hielten, uns ihre Landeshauptstadt du zeigen, was ein voller Erfolg war. Sonntagnachmittag endete das Wochenende bei den Familien und wir versammelten uns ein letztes Mal in der Efterskole, aßen noch einmal zu Abend, bekamen das ein oder andere Geschenk von unseren Partnern und führten ein letztes Livegespräch. Letztendlich verabschiedeten wir uns mit einem Handschlag oder einer Umarmung, ehe wir uns in den Bus setzten und die mehrstündige Heimreise in Angriff nahmen.

Montagmorgen gegen 7 Uhr kamen wir alle zusammen in Nabburg an. Alles in allem war sowohl der Aufenthalt der Dänen bei uns in Bayern, als auch der Gegenbesuch in Ryslinge eine unvergessliche Erfahrung, die jeden von uns ein Stück weitergebracht hat. Es wurden Freundschaften über Ländergrenzen hinaus geschmiedet und großartige Erinnerungen geschaffen. Wir sind dankbar, dass auch dieses Jahr wieder ein Austausch organisiert und umgesetzt wurde. Wir bedanken uns bei allen damit verbundenen Lehrkräften, der Schulleitung und vor allem unseren Eltern, die uns diese Erfahrung ermöglicht haben. Wir möchten den Schülerinnen und Schülern der nächstjährigen 10. Jahrgangsstufe den Dänemarkaustausch ans Herz legen und wünschen euch im Voraus zwei unvergessliche Wochen.

Felix Simon, Gabriel Kolpel