Strasbourg 2023

Strasbourg als die heimliche Hauptstadt Europas verspricht französischen Flair nahe der deutschen Grenze.

Nachdem also das letzte Ferienwochenende vergangen war, fuhren wir um 8.30 Uhr am Montag Morgen los in Richtung Frankreich, wo wir um circa 14.30 Uhr in der Jugendherberge Ciarus ankamen. Danach ging es auf in die Stadt, die wir gleich auf eigene Faust erkunden durften.

Was uns sofort auffiel, waren die unzähligen Boulangeries und Brasseries, welche man an fast jeder Ecke entdecken konnte. Zu unserem Glück waren die Preise für die größte Stadt des Elsass sogar relativ erschwinglich.

Hier noch ein paar Dinge, die die Franzosen definitiv von uns Deutschen unterscheiden: Die erste Auffälligkeit war die Bedeutungslosigkeit der Ampeln. Viele Franzosen überquerten die Straßen auch trotz roter Ampel, während wir Deutschen meistens warteten. Zudem entschuldigten sie sich immer sofort beieinander, auch wenn sie nicht einmal Schuld am Anrempeln oder Ähnlichem waren. Ebenfalls kamen die meisten direkt auf der Straße ins Gespräch, ohne sich überhaupt zu kennen.

Am Abend durften wir das Essen der Herberge genießen. Das Küchenpersonal war zwar sehr nett, doch leider ließ das das Essen auch nicht gerade besser schmecken. Müde von der langen Fahrt gingen wir auf unsere Zimmer, um uns auszuruhen. Doch Schlafen war nicht angesagt. Kaum ins Bett gelegt ertönte von draußen ein Brummen und kurz darauf ein lautes Dröhnen. Der Luftfilter stand direkt vor unserem Fenster und filterte, was das Zeug hielt. Kein Wunder, dass wir am nächsten Morgen mit Augenringen am Frühstückstisch saßen.

Am Dienstag stand eine Stadtführung in Straßburg an. Die Führerin war sehr kompetent und beantwortete alle Fragen. Sie erklärte, dass die vielen territorialen Wechsel im Gebiet des Elsass über Jahrhunderte zu einer prägnanten Geschichte beitrugen, daher erkennt man auch heute noch deutsche Einflüsse in Straßburg sowie Umgebung. Beispielsweise gibt es das „Elsässisch“, welches ein geografischer Sammelbegriff für viele verschiedene alemannische Dialekte, die im Elsass gesprochen werden, ist. Allerdings ist das wie bei unserem Plattdeutsch, immer weniger Menschen verstehen es, noch weniger beherrschen es. Danach liefen unsere Lehrkräfte voller Begeisterung zum wohl allen bekannten Europaparlament, wir Schülerinnen trotteten hinterher. Als Belohnung für unseren langen Fußmarsch wurde ein Bild von uns allen geschossen. Im Anschluss stand eine Stadtrallye an. Da unsere Füße schon vom ganzen Laufen schmerzten, entschieden wir uns dazu, zu manchen Stationen die Tram zu nehmen. Fazit: Wir stiegen in die falsche, merkten es erst an der Endstation und standen letztendlich an einem Bahnhof außerhalb von Straßburg. Als wir jedoch erfolgreich in der Herberge zurück angekommen waren, endete der Tag mit dem Abendessen im Hotel.

Am Mittwoch begann der Tag für uns etwas früher, Frühstück gab es bereits um 7.30 Uhr. Kurz nach 8 Uhr ging es dann auf in den Palais Du Pain D‘épices. Dort fand eine niedliche Führung statt und man konnte sogar den Backenden bei der Herstellung der Lebkuchen zusehen. Das war sehr spannend. Anschließend kauften wir uns noch kleine Mitbringsel in dem Lebkuchenshop nebenan. Nun fuhren wir weiter nach Colmar, wo wir erneut an einer Stadtführung teilnehmen durften. Die Stadt empfanden wir alle als ein etwas hübscheres Schwandorf, nur dass sich in der Altstadt doch ein paar mehr Specials verbargen, wie das kleinste Haus Colmars mit ganzen zwei Zimmern. Allerdings hatten wir während der viereinhalbstündigen Freizeit nicht mehr allzu viel zu tun und waren erleichtert, als wir mit dem Bus zurückfahren konnten.

 

Am letzten ganzen Tag erfuhren wir noch ein bisschen Kultur. Der erste Halt war das Mémorial d'Alsace-Moselle, ein von außen eher unscheinbares Museum. Doch unsere Lehrerin ermutigte uns, und wir wurden nicht enttäuscht. Das Museum bestand aus einem Erdgeschoss und einer unteren Etage, die uns die Geschichte der Elsässer und Mosellaner von 1870 bis heute erklärten. Das Museum konnte uns definitiv durch Einrichtung und Effekte, wie zu den Räumen passende Sounds, überzeugen. Anschließend besuchten wir noch das Château du Haut-Koenigsbourg, welches neben einem wundervollen Ausblick eher weniger zu bieten hatte, da unsere zuständige Reiseorganisation leider an der Beschaffung von Audioguides gescheitert war. Am späten

Nachmittag ging es dann zurück zur Herberge. Dort wurden alle wirklich etwas nostalgisch. Raus gehen durften wir nach kurz vor 22 Uhr nicht mehr, weil die Herberge eine etwas strengere Hausordnung führte.

Aber trotzdem werden wir uns immer an die schönen Erlebnisse, wie die Gespräche mit den Lehrkräften, Frau Fountoulidis und Herr Fischer, die man schon fast freundschaftlich führen konnte, erinnern. Immerhin wird uns das mit allen anderen individuellen tollen Erfahrungen in Straßburg erhalten bleiben.

Ebenso ein großes Dankeschön an unsere sehr zuverlässige Busfahrerin, Frau Schäfer.

Rißland Magda, Westermeier Elisabeth, Zenk Theresa (Q12)