Ukrainehilfe am JAS-Gymnasium – ein Zwischenbericht

Der Krieg in der Ukraine und die Flucht der Menschen macht uns jeden Tag aufs Neue fassungslos und rückt das Leid der Menschen ganz nahe an uns heran. Gleichzeitig lässt uns die Realität aber näher zusammenrücken und motiviert uns als Schulgemeinschaft dazu, den in den Kriegsgebieten gebliebenen und vor dem Krieg fliehenden Menschen zu helfen. Viele Unterstützungsangebote für die Menschen in der Ukraine, aber auch für unsere Schülerinnen und Schüler wurden bereits auf den Weg gebracht, manches ist noch in der Planung, einiges wird sich erst in den kommenden Wochen und vielleicht Monaten ergeben. Die folgenden Informationen sind daher nur ein erster Zwischenbericht.

Der Krieg in der Ukraine im Unterricht

Die Bilder aus der Ukraine machen uns alle zutiefst betroffen. Vor allem aber für Kinder und Jugendliche fallen die Kriegsinformationen und -bilder aus ihrem Alltagsgeschehen heraus und lösen Ängste aus, die ihnen bisher fremd waren. Deshalb wird der bewaffnete Konflikt in Osteuropa seit den Faschingsferien von den Lehrkräften immer wieder im Unterricht aufgegriffen und in zahlreichen Gesprächen und Diskussionen thematisiert, um gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern nicht nur die Ereignisse in der Ukraine tagesaktuell, politisch und historisch einzuordnen, sondern auch um Raum zu geben, die eigenen Ängste und Sorgen zu äußern.

Außerdem setzen sich einzelne Klassen in Projekten mit dem Thema auseinander. So entstehen zum Beispiel derzeit im Kunstunterricht der 5. und 6. Jahrgangsstufe Plakate und Bilder, auf denen auf kreative Weise zum Frieden aufgerufen wird.

Ökumenisches Friedensgebet

Die Religionslehrkräfte machen zudem jeden Dienstag das Angebot an alle Schülerinnen und Schüler, vor der ersten Stunde zu einem ökumenischen Friedensgebet zusammenzukommen.

Uns bewegt aber auch die Frage, wie wir schnell und konkret den Menschen in der Ukraine helfen können. Geldspenden an Hilfsorganisationen? Sachspenden für Familien? Bereitstellung einer Unterkunft? Eine Anlaufstelle für Mädchen und Buben, die gerne in die Schule gehen und ein Mindestmaß an Alltag haben wollen?

Wir haben uns dazu entschlossen, hierbei nicht nur einen Weg zu gehen, sondern Hilfsangebote in möglichst vielen Bereichen zu machen, die uns als Schule offen stehen.

Jeden Dienstag in der Passionszeit um 7.30 Uhr im Schulaufgabenraum

(Raum 218/219)

Alle Mitglieder der Schulgemeinde sind hierzu herzlich eingeladen.

Finanzielle Unterstützung

Der Erlös der diesjährigen Weihnachtschallenge in Höhe von 1.500 Euro geht heuer komplett an die Tschernobyl-Hilfe von Herrn Dr. Ziegler in Pfreimd. Er hat aufgrund seines langjährigen Engagements persönliche Kontakte in die Ukraine, so dass wir Gewissheit darüber haben, dass unsere Geldspende ohne Umwege den Menschen im Kriegsgebiet zugutekommt.

Aufnahme ukrainischer Kinder und Jugendlicher

Bereits jetzt besuchen zwei ukrainische Mädchen in der 9. und 10. Jahrgangsstufe als Gastschülerinnen unsere Schule. Sie wurden von ihren neuen MitschülerInnen herzlich aufgenommen, wurden mit allen notwendigen Schulmaterialien versorgt und haben schnell im schulischen Alltag Fuß gefasst. Auch wenn nicht abzusehen ist, wie lange sie bleiben werden, möchten wir Dana und Maiia dabei unterstützen, zumindest ein bisschen Deutsch zu lernen. Deshalb sind wir im Moment dabei, möglichst schnell eine ukrainische Deutsch-Lehrerin anzustellen. Damit können wir auch weiteren Kindern und Jugendlichen, die in den nächsten Tagen und Wochen vielleicht noch kommen werden, das Angebot machen, an unserer Schule Deutsch zu lernen.

Was es in diesem Zusammenhang mit den vom Kultusministerium angekündigten „pädagogischen Willkommensgruppen“ auf sich hat, bleibt abzuwarten. Uns erscheint es jedenfalls sinnvoll, jetzt zu handeln und ukrainische Kinder und Jugendliche schnell und unbürokratisch in die Strukturen eines schulischen Alltags zu bringen, der Sicherheit und Stabilität gewährleistet.

Bereitstellung einer Unterkunft

Es war Herr Harms, der die Idee hatte: Warum nicht die leerstehende Hausmeisterwohnung als Wohnraum für Kriegsflüchtlinge zur Verfügung stellen? Und so trafen sich am Freitag, den 11.03.22, nach Unterrichtsschluss etwa 20 Freiwillige (Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler der SMV), um die Wohnung ausräumen, zu putzen und zu streichen. Das Material wurde uns dazu vom Hagebaumarkt in Nabburg kostenlos zur Verfügung gestellt. Im Anschluss an diese Aktion schickte der Landkreis Schwandorf einen Handwerkertrupp, um die Wohnung möglichst zügig bezugsfertig zu machen. An dieser Stelle ein ganz großes Dankeschön an alle HelferInnen, an die Verantwortlichen am Landratsamt und an Herrn Wittmann vom Hagebaumarkt für die spontane und unkomplizierte Unterstützung!

In einem letzten Schritt müssen nun noch die notwendigen Möbel besorgt werden. Dies erfolgt zunächst mit Hilfe von Sachspenden von Lehrkräften. Was dann noch fehlt, lässt sich bestimmt mit Unterstützung unserer Eltern besorgen. Somit ist geplant, dass noch in der Woche vom 21. bis zum 25. März zwei ukrainische Frauen mit ihren beiden Kindern die Wohnung beziehen können. Sie werden dann natürlich von Seiten der Schule nach Bedarf weiter unterstützt – sei es durch Sachspenden oder durch Essensgutscheine für unsere Mensa.

Das Jazz-Konzert am 03. April 2022 als Benefizveranstaltung

Nach einer Corona-bedingten Zwangspause wollen wir am 03. April endlich wieder zwei Jazzkonzerte durchführen – wenn auch in einem kleineren Rahmen, der dem Infektionsgeschehen Rechnung trägt. Die Auftritte unserer Musikerinnen und Musiker möchten wir mit einer Spendenaktion zugunsten ukrainischer Kriegsflüchtlinge verbinden. Hierzu folgen noch genauere Informationen, sobald die Planungen dazu abgeschlossen sind.

Damit – so unsere Hoffnung – können wir als Schulgemeinschaft zumindest einen kleinen Beitrag dazu leisten, das Leid der Menschen zu mildern.

Nabburg, 20.03.2022

Christian Schwab