Zum Inhalt springen

Ben Walter und Benedikt Wolf gewinnen sensationellen ersten Platz beim Landeswettbewerb „Jugend Forscht“

| MINT 

Seit unser ehemaliger Schüler Andreas Rom 2009 beim Landeswettbewerb „Jugend Forscht“ in Dingolfing einen 2. Platz erringen konnte, durfte das Johann-Andreas-Schmeller-Gymnasium nicht mehr einen so großen Wettbewerbserfolg im MINT-Bereich feiern. Ben Walter und Benedikt Wolf (beide Q11) setzten sich bei der Landesrunde von „Jugend Forscht“ in einem anspruchsvollen Teilnehmerfeld aus ganz Bayern im Bereich „Technik“ durch und holten den 1. Platz mit ihrem „Weckerbett“.

80 Schülerinnen und Schüler bewarben sich mit insgesamt 56 Arbeiten aus allen Bereichen der Naturwissenschaften, die bereits auf der Regionalebene einen 1. Platz gewonnen hatten.

Am 30.3. fand nach zwei Tagen mit Jurygesprächen und Rahmenprogramm endlich die mit Spannung erwartete Preisverleihung auf der virtuellen Bühne statt. Denn wieder konnte der Wettbewerb leider nur online stattfinden.

Personalchefin Eva-Maria Gedeck vom Patenunternehmen Flottweg SE zeigte sich in ihrem Grußwort begeistert von der Qualität der eingereichten Arbeiten. Die Kreativität, mit der die Jungforscherinnen und Jungforscher ihre Projekte vorantrieben, mache ihr große Hoffnung für die Zukunft des MINT-Standortes Deutschland. Dr. Monika Christl von „Jugend Forscht Bayern“ pflichtete ihr bei und betonte, dass die Arbeit durch die Eigeninitiative der Schülerinnen und Schüler einen besonderen Reiz gewinnt.

Ministerialdirektor Stefan Graf vom bayerischen Kultusministerium wies in seinem Grußwort darauf hin, dass gerade im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich „Jugend Forscht“ der „Leuchtturm unter den Wettbewerben“ ist.

Der Presserundgang über das virtuelle Gelände führte zu einigen herausragenden Arbeiten. In der Kategorie Biologie stellten zwei Schüler aus Pfaffenhofen ihre Arbeit vor, in der sie untersucht hatten, wie viel Plastik Vögel mit ihrer Nahrung aufnehmen. Im Bereich Arbeitswelt hatten drei Azubis der Firma Dräxlmaier die Idee eines Baby-Bodies entwickelt, der durch Sensorik Unregelmäßigkeiten im Schlaf des Kindes bemerken und damit letztendlich den plötzlichen Kindstod verhindern soll. Drei unterfränkische Schülerinnen präsentierten eine Methode der Phosphat-Elimination aus Abwasser.

In der Kategorie Technik durften unsere Teilnehmer Ben Walter und Benedikt Wolf ihr sprachgesteuertes Weckerbett live vorstellen. Über den Bildschirm hagelte es „Haha“-und „Thumbs Up“-Emojis. Wettbewerbsleiterin Dr. Christl prophezeite nach der Vorführung schon: „Die Telefone eurer Eltern werden in der nächsten Zeit nicht mehr stillstehen!“
Jurymitglied Daniel Gurdan, Elektrotechnik-Ingenieur und zweifacher ehemaliger Bundessieger, antwortete auf die Frage, über welches Projekt er in der Jury-Arbeit am meisten gelacht habe: „Ein Gymnastikball, der unter der Matratze liegt und einfach aufgeblasen wird mit Druckluft und dann den Schlafenden rausschmeißt! Ich fand das so witzig!“

Im Verlauf des Abends stellte sich heraus, dass die Arbeit von Ben und Benedikt nicht nur witzig, sondern auch von hervorragender Qualität war. Die beiden gewannen den Landessieg in der Kategorie „Technik“ und werden Bayern vom 26.-29. Mai 2022 beim Bundeswettbewerb in Lübeck vertreten.

Die Laudatio für die Jury hielt Physikerin Dr. Hermine Hitzler:

Der Volksmund weiß: „Der frühe Vogel fängt den Wurm“ und „Wer früh aufsteht, dem hilft Gott.“ Beim frühen Aufstehen hilft Gott im Allgemeinen nicht direkt. Hier kommt eure Erfindung dazu. Wird der Schlafende anfangs mit sanfter Musik motiviert, drohen bei konstanter Verweigerung Strafen, die den Vergleich mit biblischer Vorlage nicht zu scheuen brauchen.

Wir hatten bei „Jugend Forscht“ selten eine Arbeit mit so hohem Unterhaltungswert.

Dahinter steht jedoch eine solide ingenieurstechnische Leistung, die man gar nicht sofort erkennt. Mit viel Raffinesse wird ein autark lauffähiges  Spracherkennungs- und Synthesesystem mit Smart-Home-Funktionalitäten und Zusatzkomponenten, wie einem Pneumatiksystem für das Klappbett, verheiratet. Und das alles ist äußerst ressourcenschonend mit bereits vorhandenen Materialien konzipiert. Cradle-to-cradle wird hier direkt umgesetzt. Es geht also doch – und „Jugend Forscht“ zeigt wie! Dieses aufgeweckte Projekt hat uns einfach beeindruckt. Morgenstund‘ hat eben Gold im Mund. Wir gratulieren zum ersten Platz!

 

Den Gratulationen kann sich die gesamte Schulgemeinschaft des Johann-Andreas-Schmeller-Gymnasiums nur anschließen! Wir drücken die Daumen für den Bundeswettbewerb!

 

Wolfgang Schrüfer

 

 

______________________

 

Wer wissen möchte, wie das Weckerbett funktioniert, kann das in diesem Artikel nachlesen und ein dort verlinktes Video ansehen.