Anfang Februar fanden an unserer Schule die Orientierungstage für die neunten Klassen statt – jedoch ein wenig anders als gewöhnlich! Denn anstatt wegzufahren, was in diesem Schuljahr ja wegen der Pandemie leider erneut nicht möglich ist, wurden die Tage im Schulhaus abgehalten, was jedoch kein großes Problem war. Um uns ein wenig aus dem Schulalltag abzusondern, hatten wir die Turnhalle bzw. ein großes Klassenzimmer für uns und auch eigene Pausenzeiten.
Obwohl der Eine oder Andere anfangs skeptisch war, was denn während dieser Orientierungstage gemacht werden sollte, war es im Endeffekt eigentlich alles ganz schön. Es begann mit dem Thema Klassengemeinschaft. Wir hatten Gelegenheit, in Ruhe mit der Schulpsychologin, Frau Miller, und Frau Giebisch bzw. mit der Beratungslehrerin, Frau Bogner, und Frau Meier über unsere Probleme zu sprechen und uns auszutauschen. Beispielsweise fanden wir es sehr schade, dass seit Beginn des Schuljahres einige Mitschüler*innen unsere Klasse aus unterschiedlichen Gründen verlassen haben. Aber auch die positiven Aspekte unserer Klasse wurden betont. Dazwischen gab es lustige Spiele, Übungen und Gruppenrätsel zur Stärkung der Gemeinschaft.
Im zweiten Teil des Vormittags fand ein Kreativ-Workshop statt. Hier hatten verschiedene Lehrkräfte der Klassen unterschiedliche Programme angeboten: Die 9a probte mit Frau Pfeffer eine kreative und humorvolle Umsetzung des Themas Corona in Form von Gedichten, Liedern, Reden und kurzen Theaterstücken. Die 9b durfte sich künstlerisch betätigen und erhielt von Herrn Fröhlich eine Einführung in Sketchnotes. Die 9c konnte ihr handwerkliches Talent unter Beweis stellen und fertigte unter der Leitung von Frau Höcherl nicht nur Grillanzünder aus Wachsresten und Holzwolle an, sondern stellte auch eigene Butter und Buttermilch her, die dann anschließend natürlich verzehrt wurden.
Nach einem sehr leckeren Mittagessen, das wir gemeinsam mit den Lehrer*innen in der Schulmensa, der Schmelleria, einnahmen, ging es mit Herrn Malzer, Frau Meier, Frau Höcherl und Frau Giebisch auf zu einer gemeinsamen Wanderung rund um den Nabburger Skilift, während der wir ebenfalls verschiedene Spiele und Übungen für die Gruppe machten. So mussten wir zum Beispiel abwechselnd Mitschüler*innen ein Stück huckepack den Berg hochtragen oder ein Stück des Weges durch den Wald ganz allein mit einer Gehmeditation zurücklegen.
Zurück im Schulhaus beschäftigten wir uns den Rest des Tages mit dem Thema Identität. Wer bin ich eigentlich, das war hier die überraschend schwierige Frage. Nicht jedem fiel es leicht, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen, denn das kann ungewohnt und auch unangenehm sein.
Ausgeruht und neu motiviert begann der zweite Tag, und hier erwartete uns das Thema Zukunft. Wir sollten uns mit unseren Zielen und Träumen beschäftigen und eine Perspektive für das spätere Leben finden und abschließend einen Brief an uns selbst schreiben, was wir uns für die Zukunft vornehmen – diesen Brief werden wir dann nächstes Jahr bzw. in fünf Jahren wieder bekommen.
Nach einer kurzen Pause war dann schon das letzte Thema gekommen: Meine Wertvorstellungen und meine Talente und Stärken für die Klassengemeinschaft. Wir konnten uns aus einer Menge verschiedener Werte ein paar aussuchen, die für uns wichtig waren, und diskutierten darüber dann in kleinen Gruppen. Den Abschluss bildete eine Übung, die uns besonders gut gefallen hat – jede und jeder beschriftete einen Pappteller mit dem eigenen Namen und gab ihn dann im Stuhlkreis herum, und jedes Mitglied der Klasse schrieb dem anderen ein paar nette Worte auf, warum man den anderen schätzt und was er oder sie besonders gut kann.
Alles in allem haben die Orientierungstage bewirkt, dass unsere Klassengemeinschaft gestärkt wurde und man sich auch mal mit Leuten unterhalten hat, mit denen man sich sonst nicht austauscht; auch hat man andere Lebensziele kennengelernt. Die Tage haben uns ein Gefühl von Freiheit und Gemeinschaft gegeben, auch die ruhigen Minuten und Übungen haben sehr gut getan; man hat auch selbst in sich Ruhe gefunden, sofern man das zuließ und wollte. Es war eine gute Abwechslung zum normalen Schulalltag und hat viel Spaß gemacht!
(Klasse 9c / gie)