Am 19. Juli 2019 machten wir uns auf den Weg nach Südamerika, genauer gesagt nach Argentinien und Paraguay. Nach einem 11.000 Kilometer langen Flug landeten wir schließlich in Buenos Aires, der Hauptstadt Argentiniens. Dort verbrachten wir die ersten fünf Tage. Frau Leisner ließ uns viele Freiheiten bei der Gestaltung unseres Programmes, weshalb wir von den bunten Stadtvierteln La Boca und Palermo über den Obelisken, dem Wahrzeichen von Buenos Aires, und dem Hafen auch die Plaza de Mayo mit der bekannten Casa Rosada besichtigten. Am Mittwoch ging es dann weiter zu unseren Gastfamilien. Spät abends empfingen uns diese in der Provinz Misiones im Nordosten Argentiniens. Schon am Flughafen in Posadas trennten sich unsere Wege, da die vier Schüler, die die nächste Zeit in Posadas oder Encarnación (Paraguay) verbrachten, dort von ihren Austauschpartnern abgeholt wurden. Die Übrigen mussten noch weitere zwei Stunden mit einem Kleinbus nach Jardín America beziehungsweise Puerto Rico fahren, wo wir alle sehr herzlich empfangen und aufgenommen wurden.
In den folgenden eineinhalb Wochen sammelte jeder eigene Erfahrungen mit unseren Austauschpartnern, mit denen wir auch die Schule besuchten. Vor allem diese war eine Umstellung für die meisten von uns, denn die gesamten Räumlichkeiten waren nicht nur viel kleiner und schlechter ausgestattet, als wir das von unserer Schule kennen. Auch die Klassen waren mit bis zu 48 Schülern extrem groß. Dies war auch ein Grund, warum dem Unterricht oft nur wenig Folge geleistet wurde. Kartenspiele während des Unterrichts waren durchaus nicht selten zu beobachten. Trotzdem kann wohl jeder von uns sagen, dass die meisten Mitschüler sehr offen und kontaktfreudig uns gegenüber waren. Uns wurden viele Fragen über unser Leben in Deutschland gestellt. Woran wir uns aber trotz aller Gastfreundschaft nur schwer gewöhnen konnten, war die typische südamerikanische Begrüßung: ein Küsschen auf jede Backe.
Ein Highlight unserer Reise war zweifellos der gemeinsame einwöchige Ausflug in den Nordwesten Argentiniens. Diesen begannen wir am 4. August. An diesem Tag brachen wir nachmittags von Puerto Rico aus auf und kamen nach einer langen Nacht und etwa 1.400 km in Cafayate an. Die nächsten Tage erkundeten wir per Bus verschiedene Orte und Sehenswürdigkeiten in den Provinzen Salta und Jujuy. Bei zahlreichen Führungen erfuhren wir zudem viel über die Geschichte dieser Region.
Nach der Rückkehr in unsere Gastfamilien verbrachten wir noch ein paar schöne letzte Tage mit diesen und schon am Donnerstag hieß es Abschied nehmen. Sowohl uns als auch unseren Gastfamilien fiel der Abschied sehr schwer, denn obwohl die Zeit nicht sehr lang war, wurden wir aufgenommen wie ein Teil der Familie. Trotzdem freuten wir uns bei allem Abschiedsschmerz auch auf unseren letzten gemeinsamen Ausflügen zu den Wasserfällen von Iguazu. An diesen verbrachten wir einen ganzen Tag, an dem wir auf verschiedenen Wanderwegen den Urwald und vor allem die Fälle bestaunen konnten.
Auf dieser ganzen Reise hat jeder von uns einzigartige Erlebnisse und Erfahrungen gesammelt, die wir nie wieder vergessen werden. Bekämen wir die Möglichkeit, diesen Austausch zu wiederholen, so würde jeder von uns sofort ein zweites Mal daran teilnehmen.