Visuelle Medien sind für junge Menschen der Gegenwart von herausragender Bedeutung. Weil Geräusche und Klänge weniger kognitiv bewusst wahrgenommen werden, haben sich die Teilnehmenden des P-Seminars „Geräusche“ das Ziel gesteckt, akustische Reize in den Mittelpunkt zu stellen, die im Alltagsleben unserer heutigen Gesellschaft nicht mehr oder nur noch wenig bekannt sind, jedoch mittels Objekten des Freilandmuseums Oberpfalz wieder zum „Leben erweckt“ werden können. Sie haben bedeutsame Geräusche, die typisch sind für die im Freilandmuseum abgebildete Oberpfälzer Natur- und Kulturlandschaft, in Zusammenarbeit mit Mitarbeitern der Museumslandwirtschaft und Praktikanten am Museum ausfindig gemacht, aufgenommen und so als immaterielle Zeugnisse aus Vergangenheit und Gegenwart für die Zukunft konserviert. Zu allen aufgenommenen Geräuschen sind von den Geräuschobjekten Fotos gemacht worden. Im Anschluss daran sind die an diesem Projektaktionstag gesammelten Daten von den Schülerinnen und Schülern bearbeitet worden: Es sollten die besten Geräuschaufnahmen und Fotos ausfindig gemacht, geschnitten, nach Kategorien geordnet und abgespeichert werden. Dabei ist eine Vielzahl an akustischen Reizen konserviert worden, zum Beispiel von einer betriebenen Kartoffelwaschmaschine oder einem angelassenen Bulldog, von einem aufschlagenden Dreschflegel, einer Sense, die gewetzt wird, oder dem Geräusch, das entsteht, wenn man mit Holzschuhen über Dielenbretter geht. Diese konnten eingeteilt werden in die Gruppen Geräusche rund um das Thema Sauberkeit, Freizeitgeräusche, Hausgeräusche, Haushaltsgeräusche, Geräusche in der Landwirtschaft, Geräusche von Möbeln, Motorengeräusche, Stallgeräusche und Tiergeräusche. Doch welchen Mehrwert haben diese gesammelten Geräusche für die Projektpartner des P-Seminars? Die Geräusche werden eingepflegt in die Geräuschdatenbank der Medienfachberatung für den Bezirk Oberpfalz und sind durch diese Veröffentlichung uneingeschränkt zugänglich. Sie können vom Freilandmuseum Oberpfalz eingebunden werden in den virtuellen Rundgang, um diesen mit Hörbeispielen zu bestücken, sie können im Audioguide verankert werden ebenso wie in museumspädagogischen Programmen für unterschiedliche Zielgruppen, besonders auch in digitalen Schulklassenprogrammen. Schulleiter Christian Schwab und Museumsleiter Dr. Tobias Hammerl zeigten sich gleichermaßen begeistert vom Engagement und den souverän präsentierten Arbeitsergebnissen der Teilnehmenden des P-Seminars „Geräusche“.
Hergehört! Geräusche als immaterielle Zeugnisse aus Vergangenheit und Gegenwart für die Zukunft
Das P-Seminar „Geräusche“ des Johann-Andreas-Schmeller Gymnasiums übergibt die Files zu den gesammelten und konservierten Geräuschen an das Freilandmuseum Oberpfalz.