Die unsichtbaren Gefahren des Internets

Das Internet, ein alltäglicher Begleiter, der für unsere heutige digitale Gesellschaft nicht mehr wegzudenken ist. Über 5 Milliarden Menschen nutzen weltweit das Netz, um Informationen abzurufen, miteinander zu kommunizieren oder einzukaufen. Es existiert mittlerweile fast das ganze Leben online. Seit 1990 findet ein regelrechter Boom der Digitalisierung statt. Dabei wurde ein wichtiger Punkt vernachlässigt: die Sicherheit und der Datenschutz im Netz.

Die Mitglieder des P-Seminars „Netzgänger“, welches von Herrn Schrüfer geleitet wird, besuchten am Donnerstag, den 29.09.2022, einen informativen Vortag im Bayernlab in Nabburg. Simon Liebl, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Cyber-Security an der OTH Amberg, referierte über „Hacker, Konzerne und Freunde“ und klärte die Anwesenden über Sicherheit und Datenschutz im Internet auf. Dabei gab er den Schülerinnen und Schülern hilfreiche Erkennungsmerkmale und Tipps zum richtigen Verhalten im Netz mit auf den Weg.

Nach einer kurzen Begrüßung und Einführung in das Thema erklärte Herr Liebl die drei verschiedenen Arten von Hackern. Auf der einen Seite gibt es die „Black Hats“ (die Kriminellen), auf der anderen Seite stehen die „White Hats“, welche sich an die Gesetze und die sogenannte Hacker-Ethik halten. „Gray Hats“ nennt man Aktivisten, die höhere Ziele verfolgen, es mit den Regeln aber nicht so genau nehmen.

Ein Beispiel für kriminelle Aktivitäten von Black Hats ist das Erbeuten von Passwörtern. Mehrere Angriffstechniken dafür wurden den anwesenden Schülerinnen und Schülern vorgestellt. Unter anderem ging Liebl auf das Social Engeneering, Smishing und Phising genauer ein und veranschaulichte diese mit Beispielen aus dem Alltag. Zudem gab er Tipps für Erkennungsmerkmale von Angriffsversuchen sowie das richtige Verhalten für Betroffene. Außerdem zeigte er mit einer Live- Demonstration die Vorgangsweise des Passwort-Crackings: Dazu stellte er eine Online-Verbindung zu einem speziell für diesen Zweck gebauten Computer her und ließ diesen möglichst viele Passwörter in einer Datenbank mit Tausenden von Nutzern knacken. Für alle überraschend waren bereits Hunderte schlechte Passwörter in der ersten Minute entschlüsselt. Um zu verhindern, dass sich Hacker so leicht Zugang zu Passwörtern verschaffen können, gab der Referent den Jugendlichen Tipps mit auf den Weg. Qualitätspasswörter mit mindestens 12 Zeichen (Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen, Sonderzeichen) verhindern die meisten Angriffe zuverlässig, dürfen aber jeweils nur einmal verwendet werden. Noch sicherer ist eine Zwei- Faktor- Authentisierung, wie sie beim Online-Banking zum Einsatz kommt. Herr Liebl empfahl dringend, sich einen Passwortmanager anzuschaffen, weil man sich gute Passwörter unmöglich merken kann.

Der zweite Teil des Vortrages handelte von Gefahren für persönliche Daten, die von Konzernen ausgeht. In sozialen Netzwerken, wie Instagram, Facebook, usw., geben wir – die Nutzer- viele Daten an, welche folglich gespeichert werden. Damit erstellen Konzerne ‚Profile‘, um uns beispielsweise personalisierte Werbung zu zeigen. In manchen Fällen findet aber auch ein Verkauf der Daten statt. Liebl: „Wir sind das Produkt, nicht der Kunde!“.

Im letzten Teil des Vortrages nahm Simon Liebl Bezug auf die individuelle Person. Mithilfe eines Beispiels von Cybermobbing zeigte er die drastischen Folgen der Preisgabe von persönlichen Daten den Schüler und Schülerinnen.

Das Internet birgt viele Gefahren, davon sind die meisten nicht auf den ersten Blick sichtbar. Dementsprechend muss sich jeder bewusst sein, welche persönlichen Informationen man mit dem Netz teilt. Das Verwenden guter und einmaliger Passwörter steigert die persönliche Sicherheit erheblich.

Lisa Gebhardt, Q12