Austausch mit der Ryslinge Efterskole in Dänemark

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Erste Woche: In Nabburg

In der Woche vom 22. bis zum 28. Oktober 2018 besuchten uns 23 Schüler der Ryslinge Efterskole in Nabburg. Dieses Jahr waren die Dänen nicht nur fünf Tage lang in Nabburg, sondern eine ganze Woche.

Am Montagmorgen kamen die Dänen schon eine halbe Stunde früher in Bayern an als geplant, weshalb sie gezwungen waren, eine kleine Pause einzulegen, da das Frühstück erst für 9 Uhr angesetzt war. Nach dem gemeinsamen Essen, bei dem sich schnell Gespräche ergaben, zeigten die Deutschen ihren Austauschpartnern das Schulgebäude, worauf direkt die Ice-Breaking-Games folgten, mit denen wir uns besser kennenlernen konnten. Um 12 Uhr wurden die Austauschpaare von den deutschen Eltern abgeholt und verbrachten anschließend bis zum Abend gemeinsam Zeit mit der Gastfamilie. Abends trafen sich die Schüler, die meisten in bayerische Tracht gekleidet, zu einem Volkstanzkurs, welcher für alle Beteiligten sehr amüsant war.

Am Dienstag gaben einige Lehrer des JAS-Gymnasium bis 11.00 Uhr Unterrichtsstunden in den Fächern Musik, Geographie und Chemie. Außerdem wurde von den Nabburger Austausch-Schülern eine Unterrichtsstunde über den Oberpfälzer Dialekt vorbereitet. Nach einer kurzen Pause besuchten wir den Bürgermeister der Stadt Nabburg im örtlichen Rathaus. Daraufhin folgte eine Rallye durch die Altstadt, welche auch die deutschen Schüler vorbereitet hatten. Trotz der Kälte hatten die Dänen Spaß, die Sehenswürdigkeiten in Nabburg zu erkunden. Nach einer gemeinsamen Sportstunde ging es für die Schüler nach Hause.

Nach einer hoffentlich erholsamen Nacht fuhren wir mit dem Bus zur Befreiungshalle nach Kelheim. Von dort aus wanderten wir zum Kloster Weltenburg. Aufgrund des zu niedrigen Wasserstandes konnten wir leider nicht mit den Boot zurück fahren, sondern mussten den Bus nehmen, der uns gleich weiter nach Regensburg brachte. Nach einer kurzen Einführung in die Geschichte der Stadt hatten wir Freizeit und konnten uns etwas zu essen besorgen. Am Abend trafen wir uns bei Paul, um gemeinsam den Abend zu genießen.

Donnerstags haben wir unter der Leitung von Herrn Haubelt ein Kunstprojekt gemacht, in dem wir unser eigenes Land darstellen sollten. Die Lehrer trafen sich danach mit ihren Schülern getrennt von ihren Austauschpartnern, um sich ein Bild von der aktuellen Lage zu machen. Anschließend fuhren wir mit dem Zug nach Weiden, wo wir uns zunächst selber beschäftigen durften und dann miteinander zum Bowlen gegangen sind. Abends unternahmen die Schüler Aktivitäten in kleineren Gruppen, wie zum Beispiel einen Besuch in der Thermenwelt in Weiden.

 

Am Tag darauf fuhren alle gemeinsam nach Nürnberg, wo wir zuerst das NS-Doku-Zentrum besichtigten. Wir wurden dort in zwei Gruppen aufgeteilt und erkundeten das Reichsparteitagsgelände bzw. die Ausstellung im Museum. Nachdem beides besichtigt worden war, fuhren wir in die Innenstadt und sahen uns dort vor dem Germanischen Nationalmuseum die Stelen mit den Menschenrechten an, die dort ja nicht zuletzt ausgestellt sind, weil in Nürnberg als NS-Hochburg im Dritten Reich diese Rechte ganz und gar nicht selbstverständlich waren. Danach hatten wir freie Zeit. Als wir uns wieder mit den Lehrern trafen, besichtigten wir noch die Nürnberger Burg. Am Abend ließen wir den Tag bei Julian ausklingen.

Der nächste Tag war den Familien gewidmet. Den Abend verbrachte der Großteil bei Janina.

Den letzten Tag genossen wir zusammen bei einem Frühstück im Dali in Nabburg. Nachdem dieses nach zwei Stunden beendet wurde, machten sich unsere dänischen Austauschpartner traurig auf den Rückweg. Es flossen viele Tränen, nicht nur bei den Mädchen, und wir alle freuten uns schon auf ein „WIEDERSEHEN“!

Zweite Woche: In Ryslinge

Am Sonntag, den 10.03.2019, begann unsere windige Reise nach Dänemark. Mit einiger Verspätung kamen wir am Montagmorgen um halb zehn an der Ryslinge Efterskole an und wurden mit einem Frühstück begrüßt. Natürlich war die Wiedersehensfreude trotz merklichem Schlafmangel sehr groß.

Anschließend bezogen wir unsere Zimmer für die folgende Woche. Um die Stimmung aufzulockern, spielten wir, wie auch schon in Deutschland, einige Ice-Breaking Games. Zu Mittag gab es verschiedene kleine Salatgerichte und eine Suppe. Nach einer angemessen langen Pause, in der wir uns etwas von der langen und anstrengenden Busfahrt erholen konnten, ging es mit einer Rallye weiter, bei der uns das gesamte Schulgelände gezeigt wurde. Jeweils zwei Austauschpaare erkundeten zusammen das Gelände und die nähere Umgebung. In der kurzen freien Zeit vor dem Abendessen hatten wir diverse Möglichkeiten, diese zu gestalten, wie zum Beispiel Sport in der Schulturnhalle. Eine erneute Pause hatten wir nach dem Abendessen, bei der sich jeder für eineinhalb Stunden auf die jeweiligen Zimmer begeben hat. Zum Abschluss des Tages schauten wir alle gemeinsam noch einen Film mit dem Titel „This land of mine“ an, der von jungen deutschen Kriegsgefangenen erzählt, die 1945 Minen am dänischen Strand entschärfen mussten, die die deutsche Wehrmacht vorher dort vergraben hatte.

Der nächste Tag begann mit einem „Morning Walk“ um das Schulgelände mit anschließendem Frühstück. Die nächsten eineinhalb Stunden verbrachten wir mit unseren Austauschpartnern in ihren jeweiligen Wahlfächern, wie zum Beispiel Musik oder Theater. Nach einer kurzen Pause ging es mit zwei Vorträgen über Dänemark und Kopenhagen, die die dänischen Schüler vorbereitet und vorgetragen haben, weiter. Außerdem hatten wir eine ziemlich lustige Volkstanzstunde, in der wir typische dänische Tänze gelernt haben. Das Abendprogramm bestand aus verschiedenen sportlichen Aktivitäten. Nach jedem Abendprogramm hatten wir die Möglichkeit beispielsweise das Fitnessstudio zu besuchen.

Unser Mittwoch begann früher als die anderen Tage, da wir nach Kopenhagen gefahren sind. Nach einer zweistündigen Busfahrt erreichten wir Christinia, einen Stadtteil Kopenhagens, auch genannt „Freetown Christinia“, da es ein „Ort“ für sich ist mit eigenen Sitten und Regeln. Wir wurden in drei Gruppen geteilt und bekamen Führungen mit interessanten Fakten. Am Nachmittag machten wir eine Bootstour und sahen die berühmtesten und schönen Gebäude und auch den Hafen Kopenhagens. Danach hatten wir ungefähr zwei Stunden Freizeit, um die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Die meisten jedoch hielten sich in Kaufhäusern oder Cafes auf, um mal zu sitzen oder sich aufzuwärmen, da der Wind am Mittwoch relativ kalt war. Als wir an der Schule abends ankamen, wartete erstmal ein warmes Essen auf uns. Nach der täglichen Ruhepause trafen sich die deutschen und die dänischen Schüler getrennt mit ihren Lehrern, um den aktuellen und weiteren Verlauf des Austauschs zu besprechen. Da an diesem Tag auch der FC Bayern München gegen den FC Liverpool in der Champions League spielte, versammelten sich die meisten danach im hauseigenen Kino der Schule, um das Fußballspiel gemeinsam zu sehen. Dabei machten die Lehrer sogar eine Ausnahme, was die Schlafenszeit betraf, da wir dieses Spiel zu Ende sehen durften, trotz der bereits eingetretenen Bettruhe.

Der Donnerstag begann wie der Dienstag mit dem "Morning Walk" und anschließendem Frühstück. Danach machten wir uns dann auf den Weg nach Odense, der drittgrößten Stadt in Dänemark und Inselhauptstadt Fünens. Dort hatten wir als erstes, aufgeteilt in zwei Gruppen, einen Workshop in einem Kunstmuseum. Nach einer eineinhalbstündigen Pause, in der man Zeit hatte, sich die Stadt anzusehen, machten wir uns zu Fuß auf den Weg in den Zoo, wo wir den Großteil des Nachmittags verbrachten. Bevor wir uns dann auf den Rückweg ins Internat machten, aßen wir noch im "Storms Pakhus" zu Abend.

Am Freitag war dann auch schon unser letzter Tag im Internat, an dem wir vormittags unser Gepäck zusammensammeln konnten. Vor Mittag lernten wir, wie wir ein typisch dänisches Gericht namens „Smoerrebroed“ zubereiten konnten, welches wir dann zu Mittag essen durften. Ansonsten hatten wir noch ein kurzes Treffen, bei dem wir über die vergangene Woche sprachen. Am Nachmittag verabschiedeten wir uns von einander und jeder machte sich mit seinem Austauschpartner auf den Weg zu den Gastfamilien.

Am Wochenende fuhren dann alle zu den Gastfamilien, bei denen sie das gesamte Wochenende blieben. Am Samstag fand dann noch eine Party bei Freja statt, bei der alle, die in der Nähe wohnten, eingeladen waren und auch kamen. Am Sonntag verbrachten alle ihren Tag bis fünf bei den Familien, mussten sich aber danach leider schon von ihnen verabschieden und zurück zur Schule fahren. Dort gab es noch eine Abschiedsfeier und danach traten wir um halb acht schweren Herzens unsere zwölfstündige Rückreise an. Zwei Wochen Austausch, die wir nicht mehr missen wollen, waren vorbei.

Julian Blöth, Verena Bühler, Susanna Schatz, Satya Thapa