Auch in diesem Schuljahr verbrachten wieder tschechische und deutsche Schülerinnen und Schüler zunächst jeweils eine Woche gemeinsam in Strakonice (07. – 12. April) und dann in Nabburg (13. – 17. Mai).
Die Anreise erfolgte wie üblich am Sonntag, anschließend die Unterbringung in den Familien zum ersten Kennenlernen.
Am Montag hieß der Schulleiter, Herr Miroslav Hlava, alle herzlichen willkommen in Strakonice, hierauf begab man sich in Vierergruppen auf eine lokale Stadtrallye mit dem Zielpunkt Burg Strakonice. Dort wurde das historisch-technische Museum besichtigt und der Burgturm mit Blick über Stadt und Region erklommen. Am Nachmittag erfolgte noch ein Ausflug in die historische Nachbarstadt Pisek mit kurzer historischer Stadtführung.
Am Dienstag stand traditionell die Exkursion in die Hauptstadt Prag auf dem Plan mit Besuch der Prager Burg nebst St. Veits-Dom und Regierungssitz des Präsidenten unter professioneller Führung eines ehemaligen Schülers (Karel Reindl), weiter durch das Diplomatenviertel über die Karlsbrücke, durch das ehemalige Judenviertel hin in die Prager Altstadt bis hin zum Wenzelsplatz; anschließend fand sich noch genügend Zeit zur freien Verfügung in einer der bedeutendsten und bekanntesten Städte Europas.
Der Mittwoch führte dann in den Böhmerwald, genauer gesagt in das Wolfcenter Srni, wo man sich sehr Mühe gibt, fair über den Wolf und ein Zusammenleben zwischen Wolf und Mensch aufzuklären. Besonders interessant war der Besuch des Geheges, wo man den beeindruckenden Tieren ohne Gefahr besonders nah kommen konnte. Am Nachmittag gab es zweisprachige Führungen durch die königliche Burg Kasperk mit vielen nachhaltigen Eindrücken zum mittelalterlichen Leben vor Ort.
Pilsen war das Ziel der donnerstäglichen Exkursion, wo man nach einem kurzen Fußmarsch den höchsten Kirchturm Tschechiens erklimmen konnte. Besonders interessant war ein Besuch des Techmania Science Center, wo alle möglichen Apparate, die auf jugendgerechte Weise physikalische, chemische oder biologische Zusammenhänge erläutern, ausprobiert werden konnten (z.B. Modellautos schneller machen, Nahrungsmittel für eine ausgewogene Ernährung auswählen, Wasser mit einem Stausee/Kanal stauen oder umleiten).
Am Freitag haben die Schülerinnen und Schüler von 8.00 – 9.30 Uhr tschechische Spiele/Brettspiele gespielt, bevor es zum Fluss Otava ging, wo bereits zwei Drachenboote im Wasser lagen. Es wurden vier Teams gebildet, die dann - ausgerüstet mit Schwimmwesten und einem Paddel pro Person - mit zwei professionellen Paddlern, einem Steuermann und einem Trommler je eine Probefahrt unternommen haben. Danach fanden die Wettkämpfe statt: immer zwei Teams (diesmal war nur noch der professionelle Steuermann dabei) sind gegeneinander angetreten, die Zeit wurde gestoppt, sodass die Sieger leicht ermittelt werden konnten. Nach einem letzten gemeinsamen Mittagessen in der Mensa wurde die deutsche Delegation vonseiten des Schulleiters und der beiden organisierenden Lehrkräften herzlich verabschiedet.
Der Gegenbesuch stand am Montag ganz im Zeichen der Heimatstadt Nabburg. Sehr interessant, was man über die Geschichte des Ortes, an dem man eigentlich „nur zur Schule“ geht, alles erfahren kann und danach vielleicht die eine oder andere Ecke mit ganz anderen Augen sieht. Der Nachmittag sollte bewusst in den Familien für gemeinsame Unternehmungen zur Verfügung stehen, weswegen kein offizielles Programm angesetzt wurde.
Ein lange geplanter Besuch in der Landeshauptstadt konnte erstmals in die Tat umgesetzt werden. Frau Fountoulidis konnte als gebürtige Münchnerin den Schülerinnen und Schülern zahlreiche Münchner Hotspots nahebringen. Der Blick vom Alten Peter bis hinein in die Alpen tat sein Übriges, unvergessliche Eindrücke zu generieren. Auch ein Besuch der „DenkStätte Weiße Rose“ erwies sich als sehr informativ. Natürlich zeigten sich die Schülerinnen und Schüler auch begeistert von der Tatsache, dass noch Zeit blieb, die Stadt auf eigene Faust weiter zu erkunden.
Der Aufenthalt in Regensburg bot eine schöne Abwechslung aus Kultur, Natur und ein wenig Müßiggang. So standen am Anfang zwei hervorragende Stadtführungen in zwei Gruppen (deutsch und englisch) auf dem Programm. Anschließend ging es direkt zum Schiffsableger in Richtung Walhalla, wo nach kurzen Aufstieg die Ruhmeshalle besichtigt werden konnte. Nachdem es mit dem Schiff wieder zurückging, traf man sich zum gemeinsamen Mittagessen in der Pizzeria Da Tino.
Der Donnerstag wiederum stand unter anderem im Zeichen der Geologie. Man besuchte hierfür den längst erloschenen Vulkan in Parkstein. Die Geo-Ranger vor Ort hielten interessante und praxisorientierte Führungen zur Entstehungsgeschichte des Basaltkegels und zu den plattentektonischen Besonderheiten der grenzübergreifenden Erdschollen. Ein Besuch des Vulkanerlebnisses bot weitere lokale Informationen sowie die beeindruckende Simulation eines Vulkanausbruchs. Über Mittag konnte man sich auf eigene Faust in der Altstadt von Weiden stärken, bevor man im Bowling-Center seine Treffsicherheit unter Beweis stellen konnte. Der späte Nachmittag und der Abend standen zur freien Verfügung.
Der letzte Tag stand ganz im Zeichen der traditionellen Sportwettkämpfe, welche wieder in den Sportarten Fußball und Volleyball ausgetragen wurden. Beinahe ebenso traditionell konnte sich die deutsche Seite im Fußball durchsetzen, wenn auch knapp und nervenaufreibend. Der Wanderpokal für das Volleyball jedoch durfte wieder mit zurück nach Strakonice fahren. Nach dem gemeinsamen „Mittagessen“ (Konrad & Helga), der Siegerehrung und der offiziellen Verabschiedung durch die Begleitlehrkräfte und Herrn Schwab, wurde es Zeit, die Rückreise anzutreten.
Ahoj und tschüss bis zum nächsten Mal!
Wolfgang Malzer